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 Liebe Freundinnen und Freunde von Ephra, 

Kunsträume sind zentrale Orte der Demokratie, des demokratischen Lernens und des gesellschaftlichen Dialogs. Sie inklusiv zu gestalten – und zwar in vielerlei Hinsicht – verstehe ich als eine der wichtigen Aufgaben unserer Zeit.
Kunst ist im Kern Beziehungsarbeit. Ein Kunstwerk entfaltet seine wahre Kraft nicht in isolierter Existenz, sondern im lebendigen Dialog mit seinen Betrachterinnen und Betrachtern. Kunst ermutigt dazu, miteinander über Gefühle, Gedanken und individuelle Wahrnehmungen zu sprechen.

Ephra bringt Kinder in die Kunst. Wir machen uns stark für eine Umgebung, in der Kinder sich gehört fühlen – in der sie erleben, dass ihre Stimme zählt und ihre Ideen die Welt verändern können. Doch die Realität zeigt: Jedes fünfte Kind in Deutschland hat Hunger, psychische Belastungen sind auf Alarmstufe Rot, und viele fühlen sich unsichtbar. Deshalb arbeiten wir Ephras mit aller Kraft daran, Kindern echte Weltbeziehungen zu ermöglichen. Dass Harald Welzer uns in seinem neuen Buch "Das Haus der Gefühle" Ephra ein kleines, aber feines Kapitel gewidmet hat, macht mich sehr glücklich! .

„Man darf nicht unterschätzen, was Kunst kann, denn die Kunst ist voller Geheimnisse.

Ephra-Kind

Jedes unserer Projekte ist eine konkrete Antwort auf die Frage: Wie können wir Kindern Räume geben, in denen sie sich als gestaltender Teil der Gesellschaft erleben? Denn die Stimmen, Gedanken und Gefühle der Kinder zählen und nur gemeinsam können wir eine Zukunft gestalten, auf die wir uns freuen.
Daran arbeiten wir – auch indem wir die Vergangenheit erinnern – Tag für Tag:
 

ephra.art

Im April 2025 präsentierten wir ephra.art, eine Plattform für Lehrer*innen und Multiplikator*innen, die Kindern Begegnungen mit zeitgenössischer Kunst ermöglichen möchte. Die Webseite entstand als Onlinepublikation zur Ausstellung „Gedanken spielen Verstecken“ und wird kontinuierlich erweitert. Sie richtet sich besonders an Pädagog*innen, die Inspiration und Anregungen für Wege in die Kunst suchen.
 

Mit offenen Augen

Am Vorabend des Gallery Weekend 2025 fand im Ephra Haus ein öffentliches Gespräch mit Marion Ackermann (Stiftung Preußischer Kulturbesitz), Harald Welzer (Sozialpsychologe) und Benita von Maltzahn (Volkswagen Group) und mir statt. Das Gespräch diente als Auftaktveranstaltung des Ephra Labs und wurde von Silke Hohmann moderiert. Die Dokumentation von unserem Kooperationspartner ArtBeats zeigt, wie offene Gespräche zwischen Kunst, Wissenschaft und Öffentlichkeit neue Perspektiven eröffnen. Hier könnt ihr die Dokumentation sehen. Ermöglicht wurde der Abend durch die Volkswagen Group Art4All.


Ephra Lab

Vom 1.– 4. Mai 2025 öffneten wir unser Haus für Workshops zu Malerei, Comic-Zeichnen und Fotografie – für Kinder und deren Begleiter*innen. Die acht Workshops von den Künstler*innen Hinako Miyabayashi, Philipp Deines, Cihan Çakmak, Wilhelm Klotzek, Viktoria Binschtok, mukengeschellhammer, Heike Kabisch, Zora Mann und Isabell Heimerdinger waren offen für alle, ohne Anmeldung, und wurden durch die Volkswagen Group Art4All finanziert.
 

Das Grundgesetz und wir

Seit Juni 2025 bieten wir im Deutschen Bundestag in der Ausstellung "Wir. 19 Grundrechte. 19 künstlerische Positionen. Ein Gesprächsraum" Workshops an, in denen Schulklassen (ab Stufe 4) die Werte des Grundgesetzes durch Kunstwerke und Diskussionen entdecken. Die Workshops finden dienstags bis donnerstags vo 9–11:30 Uhr statt und sind ein vom Bundestag finanzierter Bildungsauftrag. Hier setzen sich Kinder mit Fragen auseinander wie: Was bedeutet Würde für mich? Wie fühlt sich Freiheit an? So wird Abstraktes konkret – und Demokratie erfahrbar. Buchbar unter schule@ephra.de


Erinnerungsspuren folgen

Im Juni und im Juli 2025 fanden im Ephra Haus 10 Workshops für Berliner Grundschulklassen (Stufen 4–6) statt. Die Kinder beschäftigten sich mit den Biografien von fünf jüdischen Kindern, die durch die „Aktion Kindertransporte“ gerettet wurden. Das Projekt knüpft an das von Ephra in Kooperation mit dem Anne Frank Zentrum entwickelten Vermittlungsprogramm an und verbindet historische Biografiearbeit mit künstlerischer Praxis, um Empathie und Zivilcourage zu fördern. Unterstützt von der Gerold Leibinger Stiftung und der Stiftung Preußische Seehandlung.
 

Ephra unterwegs / 在路上

In Kooperation mit der Clara-Grunwald-Schule besuchten wir mit einer JüL-Klasse vier Ateliers chinesischer und taiwanesischer Künstler*innen. Ephra unterwegs ist ein Projekt, das wir seit 2018 durchführen – hier zum ersten Mal mit einem kuratierten Schwerpunkt auf den chinesisch-sprachigen Raum. Die Kinder lernten, wie Kunst und Herkunft zusammenwirken und erlebten kulturelle Vielfalt als Bereicherung. Gefördert durch das Bildungsnetzwerk China.


Wurzeln im Wind

Bis Ende März bieten wir in Kooperation mit der Stiftung Exilmuseum Berlin 20 Workshops zu den Themen Exil, Migration und Identität an. In den 5-stündigen Workshops für Schulklassen ab Stufe 4 (inklusive Mittagessen) erarbeiten sich die Teilnehmenden in drei Gruppen jeweils eine Biographie. In der wunderbaren Villa in der Fasanenstraße 24 haben wir eine Art Schnitzeljagd entwickelt, in der der Concierge einer im Stil der 30er Jahre eingerichteten Hotelrezeption eine Schlüsselfigur spielt. Die Kinder arbeiten mit Sound, Bildern und Schauspiel, um das, was sie sich erarbeitet haben, zu präsentieren. (Das Schreiben an alten Schreibmaschinen ist ein besonderer Hit!) Es gibt noch freie Termine. Bei Interesse bitte eine email an schule@ephra.de. Das Projekt wird von der Volkswagen Belegschaftsstiftung gefördert und findet in der Werkstatt des Exilmuseums statt.
 

Ein Gefühl klopft an die Tür

Für 2025/2026 planen wir ein Pilotprojekt, bei dem 30 Kinder neue Zugänge zu den eigenen Emotionen üben. Ziel ist außerdem die Entwicklung von Spielkarten, die in Schulen oder zuhause genutzt werden können, um Gefühle erkennen, benennen und mit ihnen im Team agieren zu können. Die Kinder werden gemeinsam mit uns Ephras die Karten gestalten und eigene Spielregeln entwickeln. Gefördert wird das Projekt exklusiv von der Fritz Behrens Stiftung.


„Vieles wird sich nicht rechnen – aber es lohnt sich unfassbar doll.

Maja Goepel


Danke, dass Ihr uns unterstützt!

Wir freuen uns über jede Spende

 

Eure Rebecca (Raue) mit Sassa Trülzsch und dem gesamten Ephra Team

 

PS: Unter diesem Link findet Ihr ein Interview, das ich im Mai bei THE ART EDUCATORS TALK geben durfte. Und unter diesem hier, könnt Ihr meiner Tochter, Mira Bungarachmana Raue, zuhören, die im Rahmen eines Projekts der Medienakademie der Jungen Islam Konferenz der Frage nachgeht, an welchen Orten wir Gemeinschaft finden.